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PRESSEMITTEILUNG

Die Überwachung der Emissionen
der Binnenschifffahrt nimmt zu

Die Bedeutung für die CO2-Berechnung nimmt aufgrund der kommenden Meldevorschriften zu

Abgesehen davon, dass die Binnenschifffahrt bereits eine recht nachhaltige Option für den Gütertransport ist, hat die europäische Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC ehrgeizige Ziele, um ihren Teil zu den Zielen des Klimaabkommens beizutragen. “Die NPRC ist in der Branche führend in Sachen Digitalisierung und will das auch in Sachen Nachhaltigkeit werden”, sagt Femke Brenninkmeijer von der NPRC. Die niederländische Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC hat einen Aktionsplan aufgestellt, um ihr Geschäft und ihre Logistikkette nachhaltiger zu gestalten. In diesem Aktionsplan ist die Überwachung der Emissionen sehr wichtig, unter anderem wegen der kommenden Gesetzgebung für Verlader.

Die Binnenschifffahrt transportiert etwa 31 % aller Güter in den Niederlanden. NPRC ist der größte niederländische Anbieter von Binnenschiffstransporten und die größte Binnenschifffahrtsgenossenschaft in Europa. Ihre 150 Mitgliedsschiffe befördern jedes Jahr 13 Millionen Tonnen Schüttgut, Stückgut und Container auf den europäischen Binnenwasserstraßen.

Die Gesamtemissionen der niederländischen Binnenschifffahrt belaufen sich laut dem nationalen Emissionsverzeichnis auf 1,6 Mio. Tonnen CO2 und 21,2 kt NOx. Bezogen auf den gesamten Güterverkehr, einschließlich Straße und Schiene, beträgt der Anteil der Binnenschifffahrt an den CO2-Emissionen 13 Prozent und an den NOx-Emissionen 37 Prozent. Der Anteil der Binnenschifffahrt an den gesamten CO2-Emissionen des Verkehrssektors (einschließlich Luftfracht) in den Niederlanden ist mit weniger als 5 % relativ gering.

Die EU-Klimapläne enthalten relativ wenige direkte Maßnahmen für die Binnenschifffahrt. In den Niederlanden hat der Sektor einen Greendeal mit der Regierung abgeschlossen, um bis 2035 eine CO2-Reduktion von 35-50 % zu erreichen, um schließlich bis 2050 einen emissionsfreien Schiffsverkehr anzustreben.

CSRD-Vorschriften

Verlader fordern derzeit immer häufiger Einblicke in Emissionsdaten für ihre eigene CO2-Berechnung. Die neue „Corporate Sustainability Reporting Directive” (Richtlinie zur Erfassung über die Nachhaltigkeit von Unternehmen) (CSRD) wird die Nachfrage nach zuverlässigen CO2-Berechnungen voraussichtlich beschleunigen. Diese Gesetzgebung wird nämlich Unternehmen dazu verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu melden. Und nicht nur ihre eigenen Aktivitäten müssen in diesen Bericht aufgenommen werden, sondern auch die Aktivitäten von Zulieferern und Transporteuren. Das wird bald unzählige Unternehmen betreffen, darunter auch Verlader, die die Binnenschifffahrt nutzen.

Für NPRC ein Grund, ehrgeizige Pläne im Einklang mit dieser Entwicklung auszuarbeiten. Femke Brenninkmeijer, CEO von NPRC: “Den Logistiksektor nachhaltiger zu gestalten, ist nicht länger ein Trend, sondern eine Tatsache. Das Thema Nachhaltigkeit steht jetzt auf allen administrativen und strategischen Agenden. Das ist ein sehr wichtiges Thema für uns, aber natürlich auch für unsere Kunden.”

Die Digitalisierung ist eine Voraussetzung dafür. Bei der CO2-Überwachung arbeitet NPRC daher eng mit BigMile zusammen, um sicherzustellen, dass die CO2-Daten akkreditiert und für den Buchhalter geeignet sind. “Wenn die CO2-Meldung irgendwann an eine CO2-Steuer gekoppelt wird, eröffnet die neuen Möglichkeiten”, ergänzt Jan Pronk, Geschäftsführer des Softwareanbieters BigMile. “Durch den Einblick in die tatsächlichen CO2-Emissionen in der Kette können Unternehmen konkrete Maßnahmen ergreifen, um ihre Emissionen zu reduzieren und damit Kosten zu senken.”

“Door inzicht te krijgen in de daadwerkelijke CO2-uitstoot in de keten kunnen bedrijven concreet aan de slag gaan om hun uitstoot te verminderen en daarmee de kosten te verlagen.”

Jan PronkBigMile

Business Case für Nachhaltigkeit

NPRC nutzt die iBarge-App, um die Kommunikation über Transporte zwischen Schiff und Büro zu digitalisieren. Die iBarge-App ist mit BigMile verknüpft, so dass Befrachtungsgenturen und Schifffahrtsunternehmer Einblick in die Emissionsdaten für ihre eigene Buchhaltung erhalten können. Brenninkmeijer: “Messen heißt wissen. Wenn man nicht genau misst und weiß, wie viel man ausstößt, weiß man nicht, wo man sich verbessern kann, und dann bleibt jeder Versuch der Nachhaltigkeit ein leeres Blatt.”

NPRC arbeitet mit Binnenschifffahrtsunternehmen und Kunden zusammen, um Emissionen zu reduzieren. Das kann organisatorisch durch Digitalisierung und Optimierung des Logistikprozesses geschehen, aber auch durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe oder drastische technische Innovationen. Brenninkmeijer: “Unser Mitglied Harm Lenten, der vor kurzem ein Wasserstoff-Elektroschiff in Betrieb genommen hat und auf einer festen Route für unseren Kunden Nobian fährt, ist ein großartiges Beispiel dafür, was wir gemeinsam tun können. Dabei hilft es den Binnenschifffahrtsunternehmern, wenn es eine langfristige Beziehung mit dem Kunden gibt. Wenn die Kunden einen Teil des Risikos tragen und in einen emissionsärmeren Transport investieren wollen, wird der Business Case für den Binnenschifffahrtsunternehmer sehr viel einfacher.”

“Messen heißt wissen. Wenn man nicht genau misst und weiß, wie viel man ausstößt, weiß man nicht, wo man sich verbessern kann, und dann bleibt jeder Versuch der Nachhaltigkeit ein leeres Blatt.”

Femke BrenninkmeijerNPRC

Stickstoff

Die Wahrnehmung der Umweltauswirkungen und insbesondere der Klimaemissionen durch die Binnenschifffahrt nimmt also langsam aber sicher zu. “Das ist eine gute Entwicklung, aber es könnte noch mehr Bewusstwerdung geben”, meint Brenninkmeijer. Die Stickstoffemissionen sind ebenfalls zunehmend ein Thema, vor allem bei der Lieferung von Baustoffen und Arbeitsschiffen für Projekte, die wegen des Stickstoffs nicht mehr durchgeführt werden können. “Deshalb wollen wir die Überwachung der CO2-Emissionen in naher Zukunft auch auf NOx ausweiten”, so Brenninkmeijer.

Green Deal Schifffahrt, Binnenschifffahrt und Häfen

Die Binnenschifffahrt hat im Green Deal ihre Ambitionen für die Schifffahrt, Binnenschifffahrt und Häfen zur Verringerung der Emissionen in die Umwelt als nachhaltiger Verkehrssektor festgeschrieben. Die Ziele und Maßnahmen konzentrieren sich auf die Reduzierung von Stickstoff- und Feinstaub- sowie von CO2-Emissionen. Ziel ist es, bis 2050 eine (nahezu) emissionsfreie und klimaneutrale Binnenschifffahrt zu erreichen und als Zwischenschritt:

  • Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen der niederländischen Binnenschifffahrtsflotte im Vergleich zu 2015 um 40 % bis 50 % gesenkt werden.
  • Bis 2035 soll der Ausstoß von Umweltschadstoffen in der Binnenschifffahrt im Vergleich zu 2015 um 35 % bis 50 % reduziert werden.

Die Binnenschifffahrt hat mehr Potenzial zur Dekarbonisierung als die internationale Schifffahrt. Binnenschiffe sind in der Regel viel kleiner als Hochsee- und Seeschiffe. Die Fahrten sind kürzer als in der internationalen Schifffahrt, und Binnenschiffe haben mehr Möglichkeiten zum Tanken oder Aufladen.

Größe der niederländischen Binnenschifffahrt

Neunzig Prozent aller Waren, die die Verbraucher kaufen, kommen auf dem Seeweg an und werden in Europa größtenteils über die Binnenschifffahrt angeliefert und entladen. Die niederländische Binnenschifffahrtsflotte, die aus rund 6.500 Schiffen mit einer Tragfähigkeit von 350 bis 6.000 Tonnen besteht, ist auf allen europäischen Kanälen und Flüssen für den Transport von Containern, Schüttgut, Chemikalien und Kraftstoffen im Einsatz. Insgesamt befördert die Binnenschifffahrt mehr als eine Million Tonnen Güter pro Tag. Damit ist die niederländische Binnenschifffahrt für ein Drittel des niederländischen Gütertransports verantwortlich. Im Jahr 2021 wurden auf deutschen Wasserstraßen rund 195 Millionen Tonnen Güter befördert.

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