NPRC 90 JAHREN
Gemeinsam bereit für die Zukunft mit einer agilen Genossenschaft
Bei NPRC ist Zusammenarbeit seit 90 Jahren der Ausgangspunkt. 1935 erblickte unsere Genossenschaft das Licht der Welt, als die Marktbedingungen sehr dramatisch waren. Es gab eine Welle neuer Schiffe, wodurch es viel Kapazität gab, aber aufgrund einer wirtschaftlichen Krise kaum Nachfrage nach Transporten bestand. Das war der Moment, in dem sich die Niederländischen ,Partikuliere‘-Familieunternehmen zusammenschlossen. Gemeinsam konnten die niederländischen Unternehmer Langzeitvereinbarungen mit Verladern abschließen und die knappe Arbeit besser verteilen. So wurden die Mitglieder mit Arbeit versorgt und die Verlader erhielten eine Supply Chain ohne Bedenken. Eine Formel, die auch heute noch erfolgreich ist.
Zu Ehren des 90. Jahrestages spricht Geschäftsführerin Femke Brenninkmeijer über die Stärke der Genossenschaft und große Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Femke blickt bereits auf die nächsten 100 Jahre NPRC: ,,Eigentlich haben wir uns als die europäische Zentrale für die Rheinfahrt der Partikuliere entwickelt. Mit Büros in Belgien und Deutschland und einer wachsenden Zahl deutscher, französischer und belgischer Mitglieder sind wir eine einzigartig europäisch orientierte Einheit. In den letzten Jahren sind wir erheblich gewachsen, auch mit unserer Flotte. Vor 5 Jahren hatten wir noch 110 Mitglieder; heute wächst die Zahl auf 155 Mitglieder und Schiffe – das ist ein Anstieg von etwa 40%. Damit bieten wir eine unübertroffene Versorgungssicherheit für unsere Kunden, und das ist einer der Gründe, warum uns Kunden als Partner in der Logistikbranche wählen. Das beweisen wir auch durch jährlich 14 Millionen Tonnen Ladung, die durch die Bücher gehen.“
Auf die Frage, was der Vorteil dieser Rechtsform ist, antwortet Femke resolut: ,,Eine Kooperation ist agil und steht in direkter Nähe zur Praxis. Das sieht man auch in der Landschaft der Kooperationen. Viele Kooperationen haben einen königlichen Status. Sie schwingen buchstäblich mit den Wellen der Wirtschaft. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern, Kunden und betroffenen Mitarbeitern machen wir Schritte, die nachhaltig sind. Das hält uns scharf und sorgt dafür, dass wir immer bei unserem ‚Core Business‘ bleiben. Das ist unsere Stärke. Das wir schon 90 Jahre bestehen, gibt Ruhe und vor allem Kontinuität. In all diesen Jahren hat uns die Kooperation mit einem scharfen Auge für die Wünsche der Kunden stets geholfen, individuell auf die wirtschaftlichen Gezeiten zu reagieren und den Mitgliedern Kontinuität zu bieten. Wir haben bewiesen, dass wir auch Stürmen standhalten können.“
Langfristig denken
Femke liebt die Zusammenarbeit mit und für Unternehmer in der Binnenschifffahrt: „Die Unternehmermentalität in der Kooperation ist unsere DNA. Deshalb ist unser allgemeines Mitgliedertreffen das wichtigste Organ. Schließlich legen wir auf dieser Sitzung im Oktober Rechenschaft über die Richtlinien und Finanzen ab. Mit jedem Schritt denken wir: ‚Wie trägt dies zur Kontinuität der Unternehmer bei, sowohl kurzfristig als auch langfristig?‘ Manchmal ist es natürlich nicht einfach. Kurzfristiger Schmerz kann langfristiger Gewinn sein. Die iBarge-App zum Beispiel sorgt für eine reibungslose administrative Abwicklung. Anfangs waren unsere Mitglieder vorsichtig. Sie hatten Angst, dass der Kontakt zum Büro verloren gehen würde. Nach einigen Veränderungen sagen die Mitglieder nun, dass die App Vorteile bietet: effizientere Kommunikation und schnellere Auszahlungen. Jetzt höre ich, dass die App tatsächlich entlastet und die Arbeit erleichtert. Zuerst Widerstand, jetzt Wertschätzung. So gehen wir gemeinsam Schritte, dabei haben wir auch ein Auge auf die menschliche Dimension.“
Nachhaltigkeit zusammen mit Gutscheinen
Mit einer Gutscheinregelung hat NPRC 3 Millionen Euro für die gesamte Flotte zur Verfügung gestellt, damit diese von der Nachhaltigkeit profitieren kann. Ein Thema, das bei unseren Kunden ganz oben auf der Tagesordnung steht. Femke ist stolz auf die Ergebnisse: „Die Investitionsentscheidung liegt beim Schiffseigner selbst, und heute sind bereits 1 Million der eingelösten Gutscheine verbraucht. Insgesamt haben die Mitglieder 6,7 Millionen Euro investiert. Das ist ein Multiplikator von nicht weniger als 6,7! Damit zeigen die Mitglieder, dass langfristige Nachhaltigkeit in der Logistik wichtig ist. Die Investitionen reichen von treibstoffeffizienteren Rudersystemen und Stage-V-Motoren bis hin zu Bugstrahlrudersystemen und Solarzellen durch Wattlab. Wir sehen die Auswirkungen auf die CO2-Emissionen der Flotte. Diese CO2-Einsparungen sind für die Kunden in unserem Online-Nachhaltigkeitsmodul direkt sichtbar, wo wir einen Einblick in die Scope-3-Emissionen ihrer Logistik geben. Wir sehen zum Beispiel großartige Ergebnisse in Bezug auf die Emissionsreduzierung, wenn Schiffe mit HVO100 fahren.“
Kurs setzen
„In einer Industrie, die ständig unter Druck steht, ist Skalierung wesentlich. Deshalb stärken wir unsere Position durch organisches Wachstum und Kooperationen. Zum Beispiel mit der Kooperation ELV, die sich auf die französische Schifffahrt konzentriert und von unserem Büro aus betreut wird. Das werden wir in den kommenden Jahren fortsetzen, genau wie logistische Innovationen und die Erschließung neuer Märkte, zum Beispiel in der Kreislaufwirtschaft.“
„Dabei bleiben wir unseren Grundwerten treu: Zuverlässigkeit, Ambition, Respekt und Freude. Diese Werte, die zum Teil auf das Feedback der Mitarbeiter zurückgehen (Freude!), bilden die Grundlage unserer Zusammenarbeit im Büro und mit unseren Mitgliedern und Kunden. Gleichzeitig sehen wir auch, dass wir uns in einer ganz anderen Welt bewegen als noch vor fünf Jahren. Deshalb überprüfen wir derzeit unsere Strategie, hören erneut auf die Bedürfnisse unserer Kunden, Mitglieder und Kettenpartner und nehmen gegebenenfalls Anpassungen vor. Auf der kommenden Generalversammlung im Oktober werden wir diese neue Strategie den Mitgliedern vorstellen. Damit sichern wir unsere Zukunftsfähigkeit und stellen gemeinsam den Kurs für die nächsten Jahre.“
Ein starkes Team als Grundlage
„Die Grundlage jeder Organisation und somit auch einer Genossenschaft ist ein gutes Team, in dem wir immer in die Zukunft schauen. Das bedeutet, dass wir in junge Leute investieren und dafür sorgen, dass es für jede Position ‚Back-ups‘ gibt. Aber auch eine gute Zusammenarbeit zwischen den Büros (wir haben Büros in Rotterdam, Duisburg, Antwerpen, Mannheim und Tournai). In letzter Zeit gab es eine Reihe von Veränderungen in unserem Management: Luc Geerts löste Mario Lauwers ab, der in den Ruhestand ging, und Robert van Vliet, unser kaufmännischer Mitarbeiter, trat in das Managementteam ein. Mit diesen Veränderungen entsteht wieder die Frage, was Führung in unserer Genossenschaft bedeutet. Wir bauen an einer starken logistischen und kommerziellen Organisation. Keine losen Inseln, sondern ein Team, in dem Informationen ausgetauscht werden und die Zusammenarbeit miteinander, mit Mitgliedern und Kunden im Mittelpunkt steht. Die Arbeit in einer Genossenschaft erfordert eine noch bessere Kommunikation und Abstimmung, insbesondere über die Grenzen hinweg. Zusammen ist man nie allein.“
Persönlicher und proaktiver Kontakt mit Kunden
„Proaktivität ist essentiell, aber in der Logistik nicht immer selbstverständlich. Wir sind ‚lean‘ aufgestellt mit einem starken Fokus auf die Genossenschaft. Aber wir setzen uns bewusst auch mit taktischen und strategischen Fragen auseinander. Wir gehen der Sache auf den Grund, um herauszufinden, was für die Kunden wichtig ist und wo die Herausforderungen nicht nur heute, sondern auch langfristig liegen. Gemeinsam vorausdenken und antizipieren. Der Industriemarkt verändert sich schnell und erfordert eine enge Abstimmung mit den Kunden. Unsere lokalen Büros spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dank des direkten Kundenkontakts und des Einblicks in die Situation vor Ort können wir schneller reagieren.“
Femke unterstreicht, dass Zuverlässigkeit hier der Schlüssel ist: „Indem wir liefern, was wir versprechen, bauen wir Vertrauen auf und stärken die Beziehung zu den Kunden. Mehr Zusammenarbeit, ein Auge für die Herausforderungen des jeweils anderen und echtes Mitdenken. Ein konkretes Beispiel ist das digitale Modul für Kaiplanung, das wir kürzlich entwickelt haben und das die Kommunikation zwischen Kai und Schiff weiter verbessert. Gemeinsam mit Kunden schauen wir, wie wir ihre logistischen Prozesse verbessern und effizienter gestalten können. Eine engere Kommunikation führt zu besseren Ergebnissen.“
„Wir wollen der beste Logistikanbieter sein, mit dem man zusammenarbeiten kann. Das erfordert eine klare Vision der Logistik und die Fähigkeit, unseren Mehrwert gut zu erklären. Es ist großartig, diese Rolle ausfüllen zu können. Die Stärke liegt im Zusammenspiel zwischen dem Büro, den Kunden und den Binnenschifffahrtsunternehmern. Mit einer agilen Genossenschaft sind wir gemeinsam bereit für die Zukunft“, sagt Femke abschließend.
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Femke Brenninkmeijer
CEO