PRESSEMITTEILUNG
Minister Harbers gibt grünes Licht für ersten Neubau eines Binnenschiffs, das mit grünem Wasserstoff angetrieben wird
Am 30. März gab der niederländische Verkehrsminister Mark Harbers offiziell grünes Licht für den Bau des MS Antonie, das erste Binnenschiff der Niederlande, das vollständig mit grünem Wasserstoff betrieben wird. Das Schiff soll Mitte 2023 fahrbereit sein. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Nedstack, Nobian, Lenten Scheepvaart, Concordia Damen, Energy TransStore und der Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC und trägt zur Realisierung einer vollständig emissionsfreien Binnenschifffahrt bei.
Vorreiterprojekt
Der Antrieb eines elektrischen Binnenschiffs mit Wasserstoff ist völlig neuartig und ein Demoprojekt für die niederländische Binnenschifffahrt. Der Bau der Antonie trägt somit zur Weiterentwicklung der Technik an Bord von Schiffen bei. Dazu gehören auch Brennstoffzellen, mit denen der Wasserstoff in Strom umgewandelt werden kann. Mit dem Projekt wollen die Beteiligten auch die Gesetzgebung vorantreiben, um den Einsatz von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt schneller zu ermöglichen.
Die bei der Entwicklung, dem Bau und der Inbetriebnahme der MS Antonie gewonnenen Erfahrungen tragen dazu bei, die Durchführbarkeit und die Kosten ähnlicher Projekte in der Zukunft abschätzen zu können. Das Projekt trägt dazu bei herauszufinden, welche Vorschriften und Infrastruktur für den sicheren Einsatz von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt in größerem Umfang erforderlich sind.
Umweltfreundliche Gestaltung der Binnenschifffahrt
Die Kosten für den Bau und die Entwicklung des ersten 135 m langen wasserstoffbetriebenen Binnenschiffs belaufen sich etwa auf das Doppelte im Vergleich zu einem herkömmlichen Schiff. Das niederländische Verkehrsministerium (Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft) leistet daher einen maßgeblichen Beitrag zur Deckung dieser Mehrkosten. Nobian, NPRC und Lenten Scheepvaart haben langfristige Vereinbarungen für den Einsatz des Schiffes getroffen. Das Ministerium betrachtet das Projekt als einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des europäischen Ziels einer emissionsfreien Binnenschifffahrt bis 2050.
Am 30. März gab Minister Harbers in Anwesenheit des Binnenschifffahrtsunternehmers Harm Lenten, der Geschäftsführerin von NPRC, Femke Brenninkmeijer, und des Geschäftsführers von Nobian, Michael Koenig, offiziell grünes Licht für den Bau der Antonie. Das Ganze geschah symbolisch durch die Übergabe einer künstlerischen Darstellung des zu bauenden Schiffes an den Minister.
Grüner Wasserstoff für den Salztransport
Nach der Fertigstellung der Antonie wird das Schiff Salz für Nobian transportieren. Nobian wurde im vergangenen Jahr als eigene Geschäftssparte für den Bereich Industriechemikalien von Akzo Nobel ausgegliedert. Das Schiff wird pro Fahrt ca. 3.700 Tonnen Salz – das entspricht etwa 120 Lastkraftwagen – völlig emissionsfrei von Delfzijl zur Fabrik im Botlek in Rotterdam transportieren. Nobian ist auch der Produzent des grünen Wasserstoffs.
Die Nutzung von mit Ökostrom erzeugtem Wasserstoff ist im Gegensatz zur Nutzung fossiler Brennstoffe wie Diesel absolut sauber. Das Projekt trägt somit zur Erreichung der Klimaziele, zu einem nachhaltigeren Transport und zur umweltfreundlicheren Gestaltung der Binnenschifffahrt bei. Neben der Beteiligung von Nobian, Lenten Scheepvaart, HyEnergy TransStore und dem Brennstoffzellenhersteller Nedstack wird das Projekt von der Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC betreut, die als Logistikdienstleister die Salzversorgung koordiniert.
Das Projekt wird unterstützt durch die folgenden Kooperationspartner:
Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat (Verkehrsministerium der Niederlande), Europäische Kommission (FCH-JU), Rijksdienst voor ondernemend Nederland, Haven Rotterdam, Groningen Seaports, ABN AMRO, Koedood Dieselservice, Provinz Süd-Holland und Provinz Groningen.
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Mark Harbers Verkehrsminister der Niederlande (Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft):
“Es erfüllt mich mit Stolz, dass das erste mit Wasserstoff angetriebene Binnenschiff in den Niederlanden gebaut wird. Damit unternimmt der maritime Sektor einen wichtigen Schritt in Richtung einer Binnenschifffahrt ohne CO2-Emissionen. Das ist gut für das Klima, gut für die Zukunft der Binnenschifffahrt und gut für die niederländische Wirtschaft.”
Femke Brenninkmeijer, CEO von NPRC:
“NPRC hat eine lange Geschichte in puncto nachhaltige Gestaltung des Binnenschifftransports. Als Genossenschaft ist die Zusammenarbeit mit einer langfristigen Vision stets unser Ausgangspunkt. Der emissionsfreie Transport zwischen Delfzijl und Rotterdam ist ein Paradebeispiel dafür, wie man gemeinsam mit allen Beteiligten in der Lieferkette – vom Unternehmer bis zum Verlader – wirklich große Ziele im Bereich des Klimaschutzes verwirklichen kann. Gemeinsam legen wir jetzt den Grundstein, um den Binnenschifftransport nachhaltiger zu gestalten – eine strategische Speerspitze von NPRC bei der Verwirklichung der Supply Chain der nächsten Generation.”
Michael Koenig, CEO von Nobian:
“Nobian hat das Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein. Der umweltfreundlichere Transport unserer Produkte ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Wir glauben, dass es wichtig ist, gemeinsam mit unseren Partnern an Innovationen zu arbeiten, um skalierbare Lösungen für einen grünen Transport zu erreichen. Darüber hinaus will Nobian auch bei der Produktion und Anwendung von grünem Wasserstoff Pionier sein.”
Harm Lenten, Lenten Scheepvaart
”The starting signal for construction is an important moment. After an intensive period of feasibility studies, preparations, and other paperwork, this is when everything we developed on paper becomes visible in reality. It’s now really about to happen and I’m already looking forward to travelling the first kilometres through the Netherlands silently and without emissions.”
Ian Williamson, Managing Director HyEnergy TransStore
“Dieser Startschuss ist ein wichtiger Moment. Nach einer intensiven Phase von Machbarkeitsstudien, Vorbereitungen und anderem Papierkram ist das der Moment, in dem alles, was wir in der Theorie ausgearbeitet haben, in der Praxis sichtbar wird. Jetzt geht es wirklich los, und ich freue mich schon jetzt darauf, im nächsten Jahr die ersten Kilometer durch die Niederlande ohne Lärm und Emissionen zu fahren.”