Subventionen für den Bau des ersten wasserstoffbetriebenen Frachtschiffs
Am 10. März besuchte die niederländische Verkehrsministerin Cora Van Nieuwenhuizen Rotterdam zur Vergabe von 4 Millionen Euro für das erste wasserstoffbetriebene Frachtschiff von Lenten Scheepvaart, einem Mitglied der Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC. Dieser Zuschuss ist ein wichtiger Schritt bei der Realisierung dieses Schiffes, das Teil eines Salz- Transport-Shuttles für das multinationale Chemieunternehmen Nobian (ein Nouryon- Unternehmen) zwischen Delfzijl und Rotterdam sein wird. Außerdem hilft dieser Beitrag dem Binnenschifffahrtssektor dabei nachhaltiger zu werden und ist ein großer Schritt bei der Umsetzung des Green Deal. Das Schiff soll 2023 zu Wasser gelassen werden und fährt mit grünem Wasserstoff.
Dieses Supply-Chain-Projekt ist ein wichtiger Beitrag zu einem Systemwechsel hin zu einem emissionsfreien Transport auf dem Wasser und zur Reduzierung der CO2-Emissionen in den Niederlanden. Das neu gebaute Schiff soll jährlich 250.000 Tonnen Salz innerhalb der Niederlande transportieren und wird durch einen elektrischen Antrieb angetrieben, wobei eine Wasserstoff- Brennstoffzelle die Energie liefert. Das Motorschiff Antonie wird damit das erste neu gebaute wasserstoffbetriebene Frachtschiff der Welt sein. Nobian und NPRC sind auch Partner im Rh2ine- Projekt für die Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur für die Salztransportflotte in Häfen und Ladestationen entlang des Rheins.
Verantwortung in der Lieferkette
CEO der Genossenschaft NPRC Femke Brenninkmeijer ist sehr erfreut über die Entscheidung des Ministers. “Der Erfolg dieses Projekts liegt in der Zusammenarbeit. Zwischen Verlader, Binnenschifffahrtsunternehmer, Genossenschaft und der Regierung. Nur mit der Unterstützung aller Beteiligten ist es möglich, vom Traum zur Realität, von Worten zu Taten zu kommen, hin zum emissionsfreien Transport auf dem Wasser. Die Stärke unserer Genossenschaft liegt in der langfristigen Zusammenarbeit der Kettenpartner im Bereich Logistik und Nachhaltigkeit, mit konkreten Ergebnissen in Bezug auf emissionsfreien Transport und Digitalisierung der Lieferkette. Die NPRC ist der Vorreiter dieser Entwicklung.”
Kein Umbau sondern Neubau
Der Einsatz von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt bereits Beispiele für Schiffe, die mit Wasserstoff betrieben werden, allerdings sind das bestehende
Schiffe, die für den Betrieb mit Wasserstoff umgebaut wurden. Die Entwicklung eines neuen Schiffes, das mit Wasserstoff betrieben wird, bietet die Möglichkeit, das Design zu optimieren. Mit den praktischen Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt können in Zukunft weitere Schiffe mit einer Brennstoffzelle ausgestattet werden. Zusätzlich ermöglicht dieses Pilotprojekt, mit der Produktion, der Speicherung und dem Transport von Wasserstoffanwendungen zu experimentieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden weiter dazu beitragen, den Übergang von gasölbetriebenen Motoren zu einem sauberen Antrieb von Binnenschiffen zu beschleunigen. Lenten Scheepvaart baut ein komplett neues 135 Meter langes und 3.700 Tonnen schweres Binnenschiff, das von einer wasserstoff-elektrischen Brennstoffzelle angetrieben werden soll.
Green Deal
Die Binnenschifffahrt leistet einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf das Wasser und zur Reduzierung der Schadstoffe. Die niederländische Regierung, die niederländischen Provinzen, Häfen, Verbände der maritimen Wirtschaft, Verlader, Spediteure, Banken und Forschungseinrichtungen haben sich 2019 mit dem “Green Deal Seeschifffahrt, Binnenschifffahrt und Häfen” zusammengeschlossen, um die Schifffahrt nachhaltiger zu gestalten. Der Bau ist auch ein Erfolg der Zusammenarbeit in der Binnenschifffahrt, bei der sich Verlader und Binnenschifffahrtsgenossenschaften dafür einsetzen, die Transportkette effizienter zu machen.
Keine Emissionen außer Wasser
Wasserstoff ist sicherer als LNG und kann weitgehend gleich behandelt werden. Der Kraftstoff ist in Delfzijl und Rotterdam verfügbar, ist völlig sauber und hat keine CO2-Emissionen, sondern besteht aus reinem Wasser. Die Initiative ist Teil des ‘Green Deal’ der niederländischen Verkehrsministerin Van Nieuwenhuizen, der eine Fülle von Initiativen beinhaltet, um den Transport auf dem Wasser so emissionsfrei wie möglich zu gestalten. Die Ministerin hat dem Binnenschifffahrtssektor insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Innovationen zu fördern.
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Wilco Volker
Business Development Manager